Dreisessel, markante Felsen am Dreiländereck
Schon über viele Jahrhunderte befand sich hier die natürliche Grenze zwischen Deutschland, Österreich und Böhmen. Menschen kamen selten in diese einsame und gefährliche Gegend, somit blieb sie sehr lange unbesiedeltes Niemandsland. Der exakte Grenzverlauf wurde erst 1765 zwischen dem Hochstift Passau und dem Erzherzogtum Österreich verbindlich festgelegt und in den folgenden Jahren detailliert aufgezeichnet in der „Geometrischen Mappa“. Zuvor galt die Wasserscheide mit dem Plöckenstein als Grenzberg als natürliche Grenze, die von den Herrschenden akzeptiert wurde. Viele Geschichten und Sagen erzählt man sich in dieser Region. Was hat es zum Beispiel mit der geheimnisvollen Bolayburg auf sich, die auf dem Dreisesselberg gestanden haben soll? Leider konnte man bis heute keine Spuren der Burganlage finden oder historische Quellen auftreiben, die die Existenz einer solchen Burg belegen würden. Spannend ist sicher auch die Frage nach dem ursprünglichen Namen des Dreisesselberges – „bey 3 Sessln“. Vor dem 17. Jahrhundert hieß er in diversen Quellen zum Beispiel Henhart (1512) oder Hönhartberg (1593). Es stellt sich die Frage, was steckt ursprünglich hinter diesen alten Bezeichnungen?
Der geheimnisvolle Wackelstein
Ein Naturphänomen findet man in der Nähe von Saldenburg mitten im Wald, den berühmten Wackelstein. Handelt es sich hier nur um eine Laune der Natur, oder steckt viel mehr dahinter? Folgt man dem Wanderweg in den Wald, so entdeckt man nach ein paar Kilometern die imposanten Granitfelsen. Das Besondere daran ist sicher die Form des „Wiegesteins“, der oben flach und nach unten hin kugelförmig geformt ist. Es heißt, dieser sei über Millionen von Jahren durch natürliche Verwitterung und Abtragung entstanden. Man könnte den Stein, geschätzte
50 Tonnen schwer, ohne Mühe in eine Schaukelbewegung versetzen, wenn man weiß, wo man ansetzen muss. Erkundet man das Areal genauer, so fallen einem zwei weitere, ähnliche Steingebilde auf, die deutlich kleiner sind. Es gibt einige Geschichten und Theorien um den Wackelstein. Es handle sich hier um einen uralten Kult- und Kraftplatz. Der Ort besäße eine besondere Energie, welche schon vor Tausenden von Jahren bekannt war und für rituelle Zeremonien benutzt wurde. Diese Meinung wird zum Beispiel von der Vorgeschichts- und Matriarchatsforscherin Dr. Heide Göttner-Abendroth untermauert, die über diesen prähistorischen Sakralplatz geschrieben hat.
Der einzigartige und sagenumwobene Lusen
Der Lusen (1373 m), im östlichen Teil des Nationalparks gelegen, ist zwar nicht der höchste Berg des Bayerischen Waldes, aber sicher einer der bekanntesten und markantesten Gipfel dieser Region. Aber was macht ihn so besonders? Zum einen gibt es sehr viele Sagen und Geschichten rund um den Lusen, in denen oft der Teufel eine besondere Rolle inne hat und zum anderen sticht der Gipfel durch das besondere schwefelgelb-gefärbte Blockmeer (Gütesiegel Bayerns schönste Geotope) schon von weitem ins Auge. Besonders bei Sonnenaufgang und im Abendschein erstrahlt der Lusen in einem besonderen Licht, wodurch er sich von den benachbarten Hügeln in einzigartiger Weise abhebt, quasi leuchtet. Dieses Phänomen könnte auch der Grund sein für seinen Namen „Lusen“, welcher im keltischen „Lugh, der Leuchtende“ (keltischer Gott) oder „Lusonos, Berg mit Mooren und Sümpfen“ bedeutet, wurden hier vor tausenden von Jahren besondere Rituale, Zeremonien abgehalten, wer weiß. Es gibt zwei Möglichkeiten den Lusen zu erklimmen, zum einen die populäre Route von Waldhäuser aus über die sogenannte „Himmelsleiter“ an der „Glasarche“ vorbei oder die unbekanntere Tour von Finsterau aus entlang des Reschbaches hoch zum Ländereck Bayern Böhmen. Beide Touren sind in etwa ähnlich anstrengend. Das Ziel ist aber in beiden Fällen das selbe, der einzigartige, sagenumwobene Lusen – genießen sie den Ausblick. Und es besteht die Möglichkeit der Einkehr und Übernachtung am Lusenschutzhaus, gleich unter dem Lusengipfel.
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